In unserer Umgebung: SEK-Mitglieder aus Dortmund trainieren bei Rechtsterroristen

DIE LINKE. Dortmund

Nordrhein-westfälische Sondereinsatzkräfte (SEKs) der Polizei haben regelmäßig auf einer rechtsterroristisch gemanagten Schießanlage im mecklenburg-vorpommerschen Güstrow trainiert, darunter auch SEK-Mitglieder aus Dortmund. Das berichteten die Ruhrnachrichten am 15.5.2020.

Die Workshops auf besagter Schießanlage werden veranstaltet von Baltic-Shooters. Der Inhaber, Frank T., Waffenhändler und Extremschütze ist zeitweiliges Mitglied und Unterstützer von Nordkreuz, einer deutschlandweiten rechtsterroristischen Vereinigung, die sich auf den Tag X vorbereitet: An jenem Tag soll die Staatsmacht übernommen und unliebsame Menschen aus dem demokratischen Spektrum hingerichtet werden. – Für die „Machtübernahme“ braucht man Fahrzeuge, Waffen, Munition, zur Vorbereitung Listen von „Feinden“, für ihre Beseitigung Leichensäcke und Löschkalk. - Chats belegen Details der Vorratsbeschaffung.

Auch auf dem Terrain präsent: Marco G, Polizist und ehemaliger SEKler, Administrator von Nordkreuz-Chatgruppen . Bei ihm finden sich erstaunliche Mengen Waffen und Munition. Letztere aus Beständen der Bundeswehr, der Polizei, des Grenzschutzes, 1200 Schuss davon aus Nordrhein-Westfalen. Wie sind sie aus den Händen der Polizei in die von Marco G., also von Nordkreuz gekommen? -

Wie kann es überhaupt sein, dass Teile der Polizei von privaten Veranstaltern trainiert werden, die auf diese Weise Einblicke in polizeiliche – also sicherheitsrelevante- Interna bekommen? Wie kann es erst recht sein, dass solche Trainings bei rechtsterroristisch aktiven Kreisen absolviert werden? Wer „bucht“ solche Fortbildungsveranstaltungen für die Polizei, eine Stelle in NRW, eine Stelle beim Dortmunder Polizeipräsidenten? Oder ist es Sache ehrgeiziger einzelner SEKler, sich die Schießtrainings von Baltic-Shooting angedeihen zu lassen?

Das Wirken rechtsterroristischer Kreise in Deutschland ist unerträglich, beschämend und hochgefährlich. – Ihr Zusammenwirken mit staatlichen Organen unfassbar, skandalös und eine schwere Bedrohung der Demokratie. Wir fragen:

Wer hat entschieden, dass Trainings von Dortmunder SEK-Mitgliedern in Güstrow stattfinden würden?
Geschah dies wiederholt? Wenn ja, wie oft?
Wo befindet sich die vorgesetzte Dienststelle? - Wurden diese Veranstaltungen seitens der Dienstaufsicht ausgewertet? Ist etwas über das Ergebnis bekannt?
Wurde der Verbrauch von Munition nachgehalten?
Ist es denkbar, dass auch Munition aus Dortmunder Beständen in den Besitz von Nordkreuz gelangt ist?
Gibt es ein Monitoring über die Verbreitung rechtsradikalen bzw. rechtsterroristischen Gedankengutes in der Dortmunder Polizei?

Ouelle: DIE LINKE. Dortmund