Kahlschlag bei Galeria Karstadt Kaufhof verhindern

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

Die verdi-Tarifkommission hatte am 5. Juni Verhandlungen mit der Unternehmensleitung von Galeria Karstadt Kaufhof aufgenommen und verlangt den Abschluss eines Sozialtarifvertrages, der den erst im Dezember vereinbarten Integrationstarifvertrag ergänzen soll.

Die Unternehmensleitung will nicht mit der Gewerkschaft verhandeln, sondern hat für Freitag und Montag Betriebsversammlungen angekündigt, um über Schließungspläne und Stellenabbau zu informieren. In Medien wird berichtet, dass von den ehemals 175 nur noch 80 Filialen weiter betrieben werden sollen.

„Die Auswirkungen der Corona-Krise offenbaren das Ausmaß der Schieflage der Signa-Gruppe“, erklärt dazu Inge Höger, Landessprecherin der Linken in NRW. „Auch wenn der größte Anteilseigener, Herr Benko, Anfang April ein Schutzschirmverfahren beantragt hat, wurden die Probleme der Kaufhauskette nicht durch die Corona bedingten Schließungen verursacht, sondern sind das Ergebnis von Misswirtschaft und Fehlmanagement. Nun will die Unternehmensleitung Stellenabbau und Filialschließungen durchziehen, da dies unter den Insolvenzbedingungen des
Corona-Schutzschirmes wesentlich einfacher möglich ist als "ohne Schutzschirm". Betroffen sind davon 35.000 Beschäftigte, die bereits in der Vergangenheit erhebliche Zugeständnisse gemacht haben.“

„Das Modell Benko, Gewinne nicht aus dem Betrieb der Kaufhäuser sondern aus den Mietzahlungen zu erzielen, ist endgültig gescheitert. An vielen Orten auch in NRW drohen Schließungen in Innenstadtlagen und damit eine weitere Verödung der Innenstädte und die Stärkung des Versandhandels. Dabei hat man gerade in Corona-Zeiten gesehen, wie leere Innenstädte wirken und welche Auswirkungen das Versandgeschäft auf die Beschäftigten in der Logistik-Branche hat. Deshalb wird es Zeit, Benko nicht mit Corona-Hilfen oder Einkommenszugeständnissen der Beschäftigten zu sanieren, sondern die Kaufhäuser in öffentliches Eigentum zu übernehmen und gemeinsam mit den Beschäftigten neue Einzelhandelskonzepte zu entwickeln.“