Globaler Klimastreik: Ändern wir das System, nicht das Klima!

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

Einmal mehr demonstrieren am morgigen Freitag Tausende Menschen dafür, das Zeitalter der fossilen Brennstoffe zu beenden. Die Anliegen des Globalen Klimastreiktags kommentiert Cornelia Ernst, energiepolitische Sprecherin der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament:

"Aus voller Überzeugung unterstütze ich diesen Protest und die Ziele der Aktivist*innen. Sie weisen unermüdlich darauf hin, dass unser Weltwirtschaftssystem den Planeten auf eine Katastrophe zusteuern lässt. Bei einigen Politiker*innen scheint hingegen das Credo zu gelten: ‚Nach mir die Sintflut‘. Sie lassen den Green Deal und die EU-Klimapolitik zur Farce verkommen indem sie den Interessen von Industrie und Wirtschaft näherstehen als ihrer Verantwortung gegenüber dem Weltklima und den nächsten Generationen. Statt den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, liebäugeln zu viele Entscheidungsträger*innen mit Milliarden EU-Subventionen für Erdgas und scheren sich wenig darum, dass so die Ziele des Pariser Abkommens verfehlt werden. Es ist illusorisch, sich ausschließlich auf unausgereifte technische Lösungen zu verlassen, um Unmengen CO2 im Boden zu speichern."

"Es führt kein Weg daran vorbei: Wir müssen unsere destruktive Lebensweise ändern. Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst zu spüren und deshalb muss endlich Schluss sein mit den faulen Kompromissen, die noch immer mit der fossilen Industrie geschlossen werden. Darum fordern wir ein strenges Klimagesetz und einen ambitionierten Green Deal, um die womöglich letzte Gelegenheit für eine tiefgreifende sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaften zu nutzen. Dazu gehört, eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von mindestens 70 Prozent bis 2030 und der vollständige Umstieg auf erneuerbare Energieträger. Wir brauchen dringend einen gerechten Übergang, der Bürger*innen echte Perspektiven schafft und wir fordern neue Regeln für die Vergabe von Staatsbeihilfen die es Mitgliedstaaten, Regionen und Kommunen erleichtern sollen, eine umfassende Klimapolitik zu betreiben. Die Aktivist*innen führen einen gerechten Kampf und die Politik sollte sich ein Beispiel an der Aufrichtigkeit ihres Protests nehmen."