Gute Bildung nach Corona Aus der Krise lernen!

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

Corona hat die sozialen Schieflagen im deutschen Bildungssystem schonungslos offen gelegt. Die Krise trifft vor allem sozial benachteiligte Gruppen, denen es an Computern, an Rückzug und Freiräumen zum Lernen zu Hause fehlt. Wie gute Bildung nach Corona aussehen könnte, erklären linke Bildungspolitikerinnen und -politiker in einem 5-Punkte-Plan.

1. Digitales Lernen für alle!

Deutschland ist Entwicklungsland beim digitalen Lernen. Die unendliche Geschichte der Ankündigung muss ein Ende haben. Geld für neue Computer und Lernsoftware brauchen wir dauerhaft – öffentlich finanziert: jedem Schüler, jeder Schülerin, jeder Lehrkraft ein eigenes digitales Gerät! Mit freier Software (Open Educational Resources) zu digitaler Mündigkeit. Schulen brauchen „digitale Kümmerer“, Lehrkräfte brauchen Medienkompetenz. DIE LINKE fordert: leistungsfähiger Breitbandanschluss und WLAN für alle Schulen, eine Digital-Offensive für Bildung, also Geld für Infrastruktur, für Software, Plattformen und Personal.


2. Bundesoffensive für Lehrkräfte, Erzieher*innen und Schulsozialarbeit!

Die Krise trifft Schwächere: Es fehlt an Computern, an Rückzug und Freiräumen zum Lernen zu Hause. Gute Bildung darf kein Privileg der Reichen sein. Bildung ist ein Menschenrecht. Gemeinsam statt einsam lernen – ganztags in der Gemeinschaftsschule – das bleibt unser Ding. Dazu fordern wir kostenfreie Mittel zum Lernen und Lehren. Vor allem sogenannte „Brennpunktschulen“ brauchen mehr Geld und bestgeschultes Personal! Lehrkräfte dürfen keine Mangelware bleiben! DIE LINKE fordert eine Lehrkräfte- und Erzieher*innenoffensive des Bundes. Schulsozialarbeit muss als Regelaufgabe ins SGB VIII.

 

3. Lust auf Bildung statt „Bulimielernen“!

Bildung braucht Neugier, Motivation und Spaß. Viel mehr Möglichkeiten für gemeinsame Lernprojekte mit Wissenschaftler*innen, Handwerker*innen, Künstler*innen müssen gefördert werden. Offene Lernformen und selbständiges Lernen. Offene Schulen sind die Zukunft. Schule ist fürs Lernen da, nicht für Prüfungen. DIE LINKE fordert: Leistungsdruck und Leistungswahn beenden – individuelles Lernen in kleineren Lerngruppen fördern.

 

4.  Mehr Geld für moderne und inklusive Schulen!

Offene Lernformen benötigen passende Räume. Bildung braucht schöne Orte, Bildung braucht sinnvolle Architektur. Hell, modern und inklusiv, weg vom Funktionsbau, hin zu anregenden Räumen. Für Stadt und Land. DIE LINKE fordert: Statt eines Strohfeuers für Konjunktur brauchen wir die Dauerfinanzierung von Bund und Ländern – ein Schulbauprogramm für und mit Zukunft!

 

5. Föderalismus reformieren! – Weg vom Flickenteppich!

Wir wollen keine Konkurrenz, die Gerechtigkeit ruiniert. Wir wollen Kooperation und gemeinsame Verantwortung – zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Regionale Besonderheiten müssen für Bildung nutzbar bleiben. Eine Reform ist nötig: So viel Standards wie nötig, so viel Freiheit wie möglich. DIE LINKE. fordert: Eine Gemeinschaftsaufgabe Bildung gehört ins Grundgesetz. Gemeinsam finanzieren und gemeinsam kümmern. Ein gemeinsamer Rahmen ist nötig: ein Bundesbildungsrahmengesetz!