Internationaler Frauenkampftag: Pandemie und Wirtschaftsordnung benachteiligen Frauen

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

Zum 110. Internationalen Frauenkampftag am 8. März erklärt Kira Sawilla, eine der Frauenpolitischen Sprecherinnen von DIE LINKE NRW:

„Aktuell kommen wir der Geschlechtergerechtigkeit nicht näher. Vielmehr führt die pandemische Lage zu Rückschritten, die viele Frauen treffen.“

Das begründet Sawilla folgendermaßen: „Durch die Schließung von Schulen und Kitas werden Frauen noch mehr durch Sorgearbeit belastet als vor der Pandemie. Zusätzlich verschlechtert sich die finanzielle Lage vieler Frauen noch einmal. Teilzeitbeschäftigte und Arbeitnehmerinnen in sogenannten Frauenberufen waren schon vorher nicht auf Rosen gebettet. Nun aber kommen viele von ihnen mit Kurzarbeitergeld gar nicht mehr aus oder müssen wegen Wegfall ihrer Teilzeitbeschäftigung beim Jobcenter Arbeitslosengeld II beantragen. Frauenarmut ist in unserer kapitalistischen Wirtschaftsordnung faktisch festgeschrieben und jede Krise verschärft sie noch einmal. Die Politik ist hier gefordert, endlich die wirtschaftliche Benachteiligung von Frauen zu bekämpfen. Auf die Agenda gehören: Kurze Vollzeit für beide Geschlechter, Anhebung der Löhne und Gehälter in sogenannten Frauenberufen, Abschaffung der 450-Euro-Jobs und verlässliche, kostenfreie Kinderbetreuungseinrichtungen.“

Martina Siehoff, Mitglied im Landesvorstand DIE LINKE NRW, ergänzt: „Auch häusliche Gewalt gegen Frauen hat während der Pandemie zugenommen. Es zeigt sich, dass wir in NRW zu wenig Frauenhausplätze haben. Ich fordere die Landesregierung auf, endlich Mittel zur Verfügung zu stellen, so dass jede Schutzsuchende Frau einen Platz in einem Frauenhaus vorfindet. Zudem muss die sogenannte Täterarbeit besser finanziert werden.