Weltumwelttag: In NRW stehen 45 Prozent der Arten auf der Roten Liste

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

Zum Internationalen Umwelttag am 5. Juni erklärt die Artenschutzpolitische Sprecherin der Partei DIE LINKE NRW, Edith Bartelmus-Scholich:

„Der natürliche Artenreichtum Nordrhein-Westfalens ist akut gefährdet, darauf hatten wir bereits anlässlich des 22. Mai, des Welttages der biologischen Artenvielfalt aufmerksam gemacht. Aktuell stehen rund 45 Prozent der Arten auf der Roten Liste. Besonders alarmierend ist der Rückgang der Insekten. In unserem Bundesland sind 55 Prozent der Schmetterlinge, 52 Prozent der Wildbienen und Wespen, 48 Prozent der Heuschrecken und 45 Prozent der Libellen betroffen. Ursachen für das Insektensterben sind vor allem: Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen, Lichtverschmutzung, die Eutrophierung der Landschaft durch Stickstoffeinträge sowie Änderungen der landwirtschaftlichen Nutzung. In diesem Zusammenhang spielen Monokulturen sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln eine wichtige Rolle. Das Insektensterben zieht den Verlust weiterer Arten, Tieren wie Pflanzen nach sich."

Der Klimapoltische Sprecher von DIE LINKE NRW, Hanno Raußendorf, ergänzt: „Ein großer Teil der Tiere und Pflanzen in Nordrhein-Westfalen leidet zusätzlich unter den Folgen des Klimawandels. Eine Studie des NRW-Umweltministeriums zeigt: Mehr als ein Viertel der untersuchten rund 1.200 Tierarten, jede Achte der rund 1.900 betrachteten Pflanzenarten und 18 der 48 untersuchten Lebensräume (38 Prozent ) haben bereits negativ auf die Klimaerwärmung reagiert – oder werden voraussichtlich in Zukunft darunter leiden. Vor allem Arten des höheren Berglandes, die bei uns nicht auf kühlere Regionen ausweichen können, werden durch den Klimawandel beeinträchtigt. Auch Arten der Feuchtlebensräume, zum Beispiel Amphibien oder Fische, geraten durch Erwärmung der Gewässer, Abnahme des Sauerstoffs im Wasser sowie Austrocknung der Lebensräume unter Druck."

Bartelmus-Scholich und Raußendorf fordern die Landesregierung auf, wirksame Artenschutzmaßnahmen zu ergreifen, bevor es zu spät ist. „ Die Studie des Umweltministeriums unterstreicht, dass die Politik der Landesregierung unwirksam ist. Artenschutz muss endlich eine politische Querschnittaufgabe werden, die Vorrang vor anderen Zielen bekommt. Natur- und umweltzerstörende Subventionen müssen abgebaut und die freiwerdenden Gelder in Natur- und Umweltprogramme investiert werden. Dem Schutz der Insekten muss dabei erste Priorität eingeräumt werden. Verbunden werden muss dies mit wirksamen Klimaschutzmaßnahmen. Zu nennen ist hier zuerst der Ausstieg aus der Braunkohle."