Schmale Renten trotz 35 Jahren Beitragszahlung
Heute veröffentlichte die Deutsche Rentenversicherung den aktuellen Rentenatlas 2024. An diesen Zahlen ist auffällig, dass die bestehenden Renten im Durchschnitt höher sind als die aktuellen Rentenzugänge. Das ergab auch eine diesbezügliche Anfrage durch Sören Pellmann, Vorsitzender der Gruppe Die Linke im Bundestag.
Sören Pellmann: "An diesen Zahlen werden die Folgen der langen Arbeitslosigkeit - besonders im Osten - im Kontext der Deindustrialisierung nach dem Anschluss der DDR an die BRD deutlich. Für diese Zeit konnten keine Rentenpunkte erworben werden. Zudem werden in Folge der durch die Schröder-Regierung eingeführten Hartz-IV-Gesetze keine Rentenzahlungen mehr geleistet.
Nur bei den Frauen ist es in Gesamtdeutschland anders, da ist der Durchschnitt im Zugang etwas höher. Allerdings maßgeblich bei den Westfrauen. Auch hier sind die Ostfrauen benachteiligt. Im Westen sind demnach mehr Frauen in eigene Erwerbstätigkeit gekommen und konnten ihre Rente aufbessern. Das verkehrt langsam die Rentenentwicklung bei den Frauen in ihr Gegenteil, da in der DDR die Erwerbsquote für Frauen wesentlich höher war und diese Generation gegenüber den Westfrauen deutlich höhere Renten bezieht.
Die Rentenhöhe nach 35 Beitragsjahren liegt zudem nur knapp über der durch die EU definierten Armutsschwelle von 1.313 Euro.
Die Linke fordert daher, alle Renten einmalig und außerordentlich um zehn Prozent zu erhöhen, um wieder auf ein Rentenniveau von 53 Prozent zu kommen, wie vor den Hartz-IV-Gesetzen."