DIE LINKE unterstützt Amazon-Streik vor Ort

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

Im Kampf für einen Tarifvertrag haben die Beschäftigten in den nordhrein-westfälischen Amazon-Verteilzentren Werne und Rheinberg am Montag, den 21. Juni die Arbeit niedergelegt.

DIE LINKE NRW unterstützt die Beschäftigten und ist mit einer Solidaritäts-Delegation am Standort Rheinberg vor Ort.

„In der Krise hat Amazon seinen Quartalsgewinn auf über 8 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifacht. Im ersten Quartal 2020 lag er noch bei 2,5 Milliarden US-Dollar. Diese Traumprofite wurden auf dem Rücken der Beschäftigten gemacht" sagte Christian Leye, Landessprecher von DIE LINKE NRW vor den Toren des Verteilzentrums. „Der Konzern ist einer der größten Krisengewinnler. Aber diejenigen, die unter großem Stress die harte Arbeit leisten, werden weiterhin mit Brotkrumen abgespeist. Es ist eine Unverschämtheit, dass der Konzern sich weiterhin weigert, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen. Bei Werbeaktionen wie dem aktuellen Prime-Day erhöht der Konzern den Druck auf seine Beschäftigten zusätzlich. Dagegen hilft nur organisierte Gegenwehr. Die mutigen Belegschaften hier in Rheinberg und an den anderen Streik-Standorten haben jede Unterstützung verdient!" Seit Jahren begleitet und unterstützt DIE LINKE die Amazon-Beschäftigten und ihre Gewerkschaft ver.di in der Auseinandersetzung mit dem Konzern. „Dass sich Amazon unlängst gezwungen sah, in einer Öffentlichkeits-Kampagne die Löhne und Arbeitsbedingungen schönzureden sowie einen Einstiegs-Stundenlohn von 12 Euro anzukündigen, das hat viel mit eurer Ausdauer und Hartnäckigkeit zu tun", sagte Christian Leye im Gespräch mit streikenden Beschäftigten in Rheinberg. „Der Konzern soll sich aber nicht täuschen: Wir wissen alle, dass es sich bei den angekündigten Erhöhungen gerade mal um einen Inflationsausgleich handelt - und ohne Tarifvertrag können selbst solche Zugeständnisse jederzeit auch wieder gestrichen werden. Amazon realisiert weiter Traumprofite für die besitzende Klasse durch schlechte Arbeitsbedingungen und unangemessen niedrige Löhne. Zum System Amazon gehört nach wie vor, verschiedene Teile der Belegschaft gegeneinander auszuspielen. Auch in Sachen Pausen, Arbeits- und Gesundheitsschutz muss sich sehr viel tun. Deshalb bleiben wir dabei: Amazon muss sofort Verhandlungen über einen fairen Tarifvertrag aufnehmen, der auch eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse dauerhaft absichert!"

Die Gewerkschaft ver.di hat anlässlich der Werbe-Aktion „Prime-Day" die Amazon-Belegschaft an insgesamt sieben deutschen Standorten zum Streik aufgerufen. Neben den nordrhein-westfälischen Verteilzentren in Rheinberg und Werne werden am 21. und 22. Juni auch Standorte in Leipzig, Koblenz, Graben sowie in Bad Hersfeld bestreikt.