Nicht nur Masken schützen! Auch Tarifverträge!

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

„Auch in NRW haben die Beschäftigten im Einzelhandel während der Pandemie unter hohem Infektionsrisiko gearbeitet. Den Arbeitgebern aber fällt nichts Besseres ein, als ihr unternehmerisches Risiko auf die Beschäftigten abzuwälzen.

Plexiglas und Atemschutzmasken schützen vor Infektionen. Doch der Schutz vor Armutslöhnen geht kontinuierlich zurück." Mit diesen Worten kommentiert die stellvertretende Landessprecherin und gewerkschaftspolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW, Ulrike Eifler, die sinkende Tarifbindung im Einzelhandel.

„Seit Jahren erleben wir eine rückläufige Tarifbindung in Deutschland. Im Einzelhandel aber ist dieser Rückgang im Vergleich zur Gesamtwirtschaft überdurchschnittlich schnell. War 2010 noch jeder dritte Betrieb tarifgebunden, waren es 2020 nur noch 18 Prozent. Mittlerweile ist nicht einmal jeder Dritte Beschäftigte im Einzelhandel durch einen Tarifvertrag geschützt", sagt Eifler.

Wie sehr sich ein Tarifvertrag bezahlt macht, zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die der LINKEN. NRW vorliegen. Demnach beträgt der Durchschnittsverdienst für eine Beschäftigte im Einzelhandel 13,92 Euro in der Stunde. Wer nach Tarifvertrag bezahlt wird, bekommt in NRW 16,17 Euro in der Stunde, in Betrieben ohne Tarifvertrag sind es nur 13,21 Euro - im Durchschnitt. Das ist ein Unterschied von fast 20 Prozent.

„Doch wir wissen: Von den 618.000 Beschäftigten im NRW-Einzelhandel verdienen mehr als die Hälfte deutlich weniger als 13 Euro. Auch deshalb hat der Einzelhandel 2020 sein stärkstes Umsatzplus seit den 90er Jahren gemacht. Hier zeigt sich: Die Gewinne der einen sind die Verluste der anderen. Das muss endlich ein Ende haben. Wer Beifall klatscht, muss auch anständig bezahlen", so Eifler und bekräftigte, wie wichtig dazu die aktuellen Tarifverhandlungen von ver.di seien.