Patientenschutz gewährleisten – Gesundheitsversorgung endlich gemeinwohlorientiert und bedarfsgerecht aufstellen

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

Am heutigen Donnerstag (17. September 2020) begeht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Welttag der Patient*innensicherheit, der in diesem Jahr unter dem Motto „Safe health workers, safe patients" steht. Dazu erklärt Sascha H. Wagner, Landegeschäftsführer von DIE LINKE NRW und deren gesundheitspolitischer Sprecher:

„Die Corona-Pandemie beweist einmal mehr, dass das deutsche Gesundheitswesen neu aufgestellt werden muss. Trotz einer Reihe von Anstrengungen, die bundesweit individuell in den Krankenhäusern vorgenommen wurden, funktioniert das Gesundheitssystem vor allem für die Schwächsten in der Gesellschaft nicht.

"Wir brauchen endlich eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung für alle hier lebenden Menschen und ein Ende der Zwei-Klassen-Medizin. Die Politik steht in der Verantwortung, die Probleme und Lücken des Systems, die aufgrund der Pandemie weiter offengelegt wurden, schnellstmöglich zu beheben. Zum Schutz der Patientinnen und Patienten, aber auch des medizinischen Fachpersonals brauchen wir eine bedarfsgerechte und vor allem vorausschauende Ausstattung mit medizinischem Schutzmaterial und ordentliche Hygienekonzepte. Dass Schätzungen zufolge jährlich 10.000 bis 20.000 Menschen an sogenannten Krankenhauskeimen versterben, ist ein völlig inakzeptabler Zustand, der dringend behoben werden muss.

Ebenso muss der Vorrat an Medikamenten aufgestockt werden. Auch die Produktion von Medikamenten und Schutzausrüstung muss wieder mehrheitlich nach Europa zurückverlegt werden, um eine Abhängigkeit von anderen Ländern und eine damit verbundenen möglichen Mangel in unserem Land zu verhindern. Hinzu kommt, dass die sozialen Rechte und der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter*innen etwa - in den asiatischen Ländern - von den Pharmaunternehmen nur äußerst begrenzt beachtet werden, weshalb sich DIE LINKE nach wie vor für ein strenges Lieferkettengesetz stark macht."

Wagner weiter: „Wir unterstützen die Forderungen der NRW-Volksinitiative 'Gesunde Krankenhäuser in NRW – für Alle'. Die Gesundheitsversorgung muss patientenorientiert, barrierefrei und selbsthilfefreundlich aufgestellt werden. Eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung ist ein Grundrecht, Gesundheit darf nicht weiter zur Ware verkommen. Vielmehr brauchen wir ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitswesen. Der massive Personalmangel in den meisten Kliniken, - übrigens nicht nur in der Pflege sondern auch in Bereichen wie in der Küche, bei der Reinigung und anderen sogenannten Service-Bereichen - kann nicht dadurch behoben werden, dass immer mehr Bereiche outgesorct werden. Vielmehr brauchen wir eine ordentliche Bezahlung des Personals und müssen Anreize schaffen, damit viel mehr junge Menschen eine Ausbildung bzw. ein Studium im Bereich Pflege und Medizin beginnen. Der beste Schutz für Patientinnen und Patienten sind eine gute Ausstattung und Entlohnung des Personals."

Informationen zur NRW-Volksinitiative „Gesunde Krankenhäuser in NRW – für Alle!": https://gesunde-krankenhaeuser-nrw.de